Hans-Peter Hepe

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  • Ort: 22393 Hamburg
  • Land: Deutschland

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Tinnitus & Hörsturz

So erfolgreich der technische Fortschritt in der Akutmedizin auch sein mag, im Bereich der chronischen Störungen wie Tinnitus oder Hörsturz nützt das biomedizinische Vorbild wenig bis gar nichts. Denn chronische Störungen entstehen in der Beziehungswelt eines Menschen, werden dort aufrechterhalten und können daher auch nur dort angemessen behandelt werden. 

Das Ohr hört selbst nichts. Es verwandelt nur Schallfrequenzen in kleine elektrische Frequenzmuster, die im ersten Schritt vom autonomen, vegetativen Nervensystem in sagenhaften 120 Millisekunden geprüft werden, ob es sich dabei um harmonische Klänge oder Gefahrensignale handelt. Die Prüfung erfolgt nach einer einfachen Signal- oder Ampelschaltung, entsprechend einer Verkehrsampel:  GRÜN – Alles ist gut!  >>  GELB – Achtung Gefahr!  >>  ROT – Geht ja gar nicht, sofort totstellen!

Noch einmal klar und deutlich: Das elektrische Frequenzmuster wird mit einer Ampelphase „markiert“ bzw. „geflaggt“ und innerhalb von 120 Millisekunden an das Zielorgan Gehirn weitergegeben – das Gehirn selbst hat mit der ersten Prüfung nichts zu tun!  Erst im zweiten Schritt, wenn das „markierte Frequenzmuster“ nach 120 Millisekunden im Gehirn ankommt, beginnt im Gehirn ein riesiges Erinnerungs-Gewusel. In allen Hirnregionen und Gehirnwindungen wird nach dem Sinn des „markierten Frequenzmuster“ gesucht – und wenn alles gut geht haben wir 570 Millisekunden später die kognitive Erkenntnis.  Alles noch innerhalb einer Sekunde, also innerhalb von 0,7 Sekunden.

Ein Beispiel:  Wir hören Musik, doch das Ohr erkennt die Luftbewegungen definitiv nicht als Musik! Sie werden innerhalb von 120 Millisekunden in elektrische Frequenzmuster umgewandelt und mit GRÜN markiert. Das Gehirn bekommt jetzt grünmarkierte Frequenzmuster und assoziiert sie mit abgespeicherten Erfahrungen – 570 Millisekunden später steht die kognitive Erkenntnis fest:  Meine Lieblingsmusik von der Gruppe …!

Im Gegensatz zu Reptilien haben wir Menschen im Mittelohr zwei ganz besondere Muskeln, die dafür sorgen, dass wir vertraute Stimmen extrem stark wahrnehmen. Diese zwei Muskeln werden ausschließlich zur sozialen Kommunikation benötigt. Sie grenzen Reizüberflutungen aus, um sich auf essentielle, soziale Beziehung konzentrieren zu können, und in deren Folge alle weiteren biochemischen Funktionen wie Blutdruck, Atmung und vieles mehr zu beruhigen. Hört zum Beispiel ein Säugling die vertraute Stimme der Mutter, fühlt es sich wohlbehütet und kann selig einschlafen.

im Alarmzustand GELB achtet zum Beispiel eine Maus ganz genau auf jedes Geräusch. Denn für ihr blitzschnelles Handeln ist es nötig zu ergründen, ob das Geraschel von einem Vogel stammt oder von einer anderen „süßen" Maus oder von einer „bösen" streunenden Katze. Wird aber die Ampelphase GELB zur Dauereinstellung, weil sich zum Beispiel der Lebenspartner als brüllender Alkoholiker entpuppt oder der geliebte Sohn nach 34 Jahren doch tatsächlich aus dem Haus ausziehen möchte, dann erschlaffen die zwei Mittelohrmuskeln – und das Gehirn meldet unklare, bedeutungslose Geräusch-Information zurück wie „Klingeln" oder „Pfeifen" – dann haben wir Tinnitus.

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